Talker Tablet
Ein Talker Tablet ist ein tragbarer
Sprechcomputer, der verwendet wird, wenn die eigene Lautsprache nicht ausreicht.
Talker-Tablets werden beispielsweise von Kindern bei verzögertem oder ausbleibenden Spracherwerb genutzt,
von Erwachsenen bei Verlust der Sprechfähigkeit oder des Sprachverständnisses, etwa nach einer neuronalen Erkrankung.
Ein Talker Tablet gilt als elektronische Kommunikationshilfe im Bereich der „Unterstützten Kommunikation“.
Mit Unterstützter Kommunikation sind aber alle Hilfen gemeint, die die Kommunikation erweitern, wenn nur schwer verständlich oder gar nicht gesprochen werden kann.
Bei Vorhandensein von Textverständnis kann das Talker Tablet mittels Textoberfläche bedient werden.
Wenn Schriftsprache jedoch noch nicht erlernt wurde, etwa bei einem Kind im Autismus Spektrum, oder Teile des Sprachverständnisses verloren gegangen sind,
etwa bei einem Erwachsenen nach einem Schlaganfall, kann
Symbolkommunikation genutzt werden.
Abb.: Symbolkommunikation auf einem Talker-Tablet mit „twSymbols“
Talker als Tablet-PC
Genau genommen meint der Begriff des Talker Tablets zwei Gerätegattungen: Ein
Tablet-PC ist ein tragbarer Computer mit Touchbildschirm,
der für alles mögliche eingesetzt werden kann, also nicht nur zum Ausgleich einer fehlenden Kommunikationsmöglichkeit dient.
Mit
Talker ist im deutschsprachigen Raum zumeist ein Tablet-PC gemeint, der mit einer Sprechsoftware (auch Talker App genannt) ausgestattet ist.
Da bereits ein „Talker“ eine tragbare Kommunikationshilfe meint, scheint der Begriff des Talker Tablets ein Pleonasmus zu sein, vergleichbar mit einem „weißen Schimmel“.
In Abgrenzung zu anderen Bedeutungen des Wortes „Talker“, etwa als Chatsystem oder zum logopädischen Begriff des „Late Talkers“
werden Talker auch konkretisierend als Talker Tablets bezeichnet. Daher macht die Nutzung des doppelgemoppelten Begriffs Talker Tablets durchaus Sinn.
Im Alltag wird üblicherweise bei einem solchen Gerät jedoch nur von einem Talker gesprochen.
Warum einen Talker nutzen?
Die Möglichkeit, beispielsweise Wünsche und Gefühle zu äußern oder nach Sachverhalte zu fragen und generell mit anderen sprechen zu können,
kann sich auf viele Lebensbereiche wie die Gefühlskontrolle oder den Beziehungsaufbau auswirken,
die sich dann wiederum auf weitere Entwicklungsbereiche auswirken können.
Moderne Talker-Tablets unterstützen nicht nur bei der Kommunikation und damit bei der gesellschaftlichen Teilhabe,
sondern bieten auch Hilfen beim Spracherwerb, etwa durch Sprachspiele. In vielen Fällen regen sie zur eigenständigen Beschäftigung mit dem Thema Sprache an.
Voraussetzungen zur Nutzung eines Talker Tablets
Die Bedienoberfläche moderner Talker Tablets können flexibel an Sprachverständnis und kognitive Fähigkeiten angepasst werden.
Talker sind also auch bei stark eingeschränktem Sprachverständnis bedienbar.
Kosten, Versorgung und logopädische Begleitung
Die Kosten für ein als Hilfsmittel zugelassenes Talker-Tablet liegen in der Regel im vierstelligen Bereich, werden aber in vielen notwendigen Fällen von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen.
Eine Versorgung erfolgt meist über einen auf elektronische Kommunikationshilfen spezialisierten Versorger und sollte logopädisch / sprachtherapeutisch begleitet werden.
Sie haben die Möglichkeit über das Hilfsmittelnetzwerk eine Beratung und kostenfreie Talker-Erprobung anzufordern.
Dazu nehmen Sie über das unten verlinkte Webformular bitte direkten Kontakt mit dem für Ihre Postleitregion zuständigen Vor-Ort-Berater auf, besprechen erste Fragen telefonisch und können anschließend einen Termin zur Erprobung vereinbaren.
Die Hilfsmittelberater begleiten Sie zudem bei der Beantragung und beraten Sie zu den Anforderungen, die Ihre Krankenkasse stellt, damit die Versorgung mit einem Talker-Tablet genehmigt werden kann.
Beratungen und Erprobungen über unser Beraternetzwerk sind stets kostenfrei und unverbindlich, unabhängig einer späteren Kostenzusage der jeweiligen Krankenkasse.
Der kostenfreie Service kann auch von Verwandten und Angehörigen der sprachtherapeutischen, pflegerischen oder medizinischen Berufe genutzt werden.
Beratung und kostenfreie Erprobung
